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Collected poems:
- „Zentrale Konzepte innerhalb dieses Ansatzes sind die Theorie der narzisstischen Persönlichkeitsstörungen und das sogenannte Borderline-Syndrom (Kohut, 1971; Kernberg, 1975). Ein näheres Eingehen auf beide würde den hier gegebenen Rahmen sprengen. Es ist jedoch auf die Arbeiten von Meloy (1992, 1996, 1998) zu verweisen dessen Theorie der obsessive followers den bisher umfangreichsten Versuch einer Erklärung von Stalking auf psychoanalytischer Grundlage darstellt.[….] (3) Die Zurückweisung (quasi durch die Realität), die in krassem Gegensatz steht zu den sich wiederholenden Vereinigungs-Phantasien, verursacht eine tiefe narzisstische Kränkung (im Original „Wunde“), verbunden mit dem Gefühl der Erniedrigung oder Scham. (4) Die Scham wird abgewehrt durch narzisstische Wut (Kohut, 1972).Scham.[…](6) Führt Phase 5 zum Erfolg, das heißt, ist das Objekt in ausreichendem Maße abgewertet, kann die narzisstische Vereinigungsphantasie wiederhergestellt werden.[…]Der psychopathologische Aspekt wird hier besonders deutlich in Form eines Verlustes an Realität (nicht zu verwechseln mit einer Herabsetzung des Bewusstseins), der unterschiedliche Grade annehmen kann und in extremer Ausformung den Übergang zu schweren Formen von Persönlichkeitsstörungen (Borderline-Syndrom, Psychose) kennzeichnet.“ (Voß)
- „The term erotomania refers to the delusional disorder, erotomanic subtype, in which the individual falsely believes he or she is loved by another.[…]Although the single and multiple case studies of erotomanic obsessional followers were usually men pursuing women (Goldstein, 1978, 1987; Leong, 1994; Noone & Coeldaill, 1987; Taylor etal., 1983), the larger studies found a significant number of erotomanic women pursuing men. Zona et al. (1993) found six out of seven erotomanics to be females. Mullen and Path6 (1994a) found that two of their five pure or primary erotomanic cases were females. Harmon et al. (1995)reported that all six of their erotomanic cases were women. Meloy and Gothard (1995), however, found that their two erotomanic cases were both men. These data can only suggest that the victims of erotomanic obsessional followers are more likely to be men than victims of obsessional followers with other disorders and motivations.“ (Meloy)
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„The most likely Axis II diagnosis was a cluster B personality disorder that was not antisocial personality disorder (ASPD). The random comparison group of offenders with mental disorders were significantly more likely to have ASPD, and significantly less likely to have another personality disorder. Meloy and Gothard (1995)interpreted this from an attachment theory perspective, asserting that less antisocial personality disorder in obsessional followers made sense because ASPD was a disorder of chronic emotional detachment. An obsessional follower would be more likely to have an intense and pathological attachment to his object of pursuit, particularly in the face of continuous rejection. These findings parallel nicely the research of Dutton (1995) linking borderline psychopathology, attachment theory, and domestic violence.[…]The psychopathology of obsessional following appears to be, in part, a maladaptive response to social incompetence, social isolation, and loneliness. What differentiates these individuals from others, however, appears to be their aggression and pathological narcissism. The acting out of their obsession in pursuit, and in a few cases eventual violence, is likely due to a disturbance in their narcissistic economy. A real event, such as acute or chronic rejection challenges the compensatory narcissistic fantasy that the obsessional follower is special, loved, idealized, admired, superior to, in some way linked, or destined to be with the object of pursuit. Disturbance of this narcissistic fantasy, imbued with both a sense of grandiosity and a feeling of pride, triggers feelings of shame or humiliation that are defended against with rage. Such intense anger also fends off any feeling of sadness because the capacity to grieve the loss of a whole, real, and meaningful person is not available to the obsessional follower. Instead, from a self psychology perspective (Kohut, 1971), a merging narcissistic transference is apparent, characterized by rage toward a self object and attempts to control it. These psychoanalytic formulations could apply to both „amorous“ and „persecutory“ motivated individuals (Harmon et al., 1995). Borderline defenses serve this narcissistic economy well. Denial, splitting, initial idealization, eventual devaluation, projection, and projective identification are explicitly mentioned, or implicitly referenced, in many of the reviewed cases. Some neurotic defenses are also apparent, including minimization and rationalization, the latter most evident in a plausible, but false, explanation for pursuit.“ (Meloy) - „Sie nahm für sich das Recht in Anspruch, sich in bezug auf ihre meisten Lebensbereiche in absolutes Stillschweigen zu hüllen und den Therapeuten völlig herauszuhalten. Die Behandlungssituation benutzte sie dem Anschein nach als eine Art von magischem Ritual; auf einer tieferen Ebene gesehen agierte sie im Therapie offensichlich ihr Bedürfnis nach totaler sadistischer Beherrschung eines Übertragungsobjekts, auf das sie ihre Aggression projizierte.“ (Kernberg)
- „(c) Primitive Selbstdestruktivität. Es gibt schließlich auch noch ein »niederes Niveau« von masochistischen Charakterstörungen, wo man eine ziemlich primitive Sexualisierung masochistischer Bedürfnisse und eventuell auch pervers-masochistische Tendenzen beobachtet und wo Aggression unterschiedslos sowohl gegen die Außenwelt wie gegen den eigenen Körper ausagiert wird. Zu dieser Gruppe gehören unter anderem Patienten mit ausgeprägten selbstdestruktiven Zügen (die auch kein gut integriertes Über-Ich haben und auffallend wenig in der Lage sind, Schuldgefühle zu empfinden). Als typisches Beispiel hierfür sind Patienten anzuführen, die im Sinne einer unspezifischen Entlastung von Angst- und Spannungsgefühlen sich selbst Schnittwunden oder sonstige Verletzungen zufügen oder die in einer Stimmung von großer Wut, aber ohne eigentliche Depression, impulsive Suizidversuche unternehmen. Psychodynamisch gesehen überwiegen bei diesen Patienten präödipale Konflikte, unter deren Einfluß es zu ziemlich primitiven Mischungen und Entmischungen aggressiver und sexueller Triebimpulse kommt. Die Mehrzahl dieser Patienten – wenn nicht überhaupt alle – weisen eine Borderline-Persönlichkeitsstruktur auf. (Kernberg)
- „when a 2-year-old does it it’s like it’s you know it’s a little off-putting but when an adult does it it’s completely bloody terrifying and it it happens very frequently with borderlines and so I would also say to some degree they didn’t get properly socialized between that critical period of development between 2 and four[…] and they tend to turn into long-term offenders […] now there are dialectic behavioral therapies that have been developed for people with borderline personality disorder and they’re purported [lol, R.I.P.] to be successful“ (Peterson)
- „Because of dissociation, other patients continue to make an effort to survive; they relate and are not narcissistically bodily-focused.“ (Arvin Bains)
- „In seeking to learn from death, she encourages a contemplative engagement with the transitory nature of life, prompting individuals to reflect on the significance of their actions and pursuits.“ (Wanyoung Kim-Murphy)
8.

666.
11 Tisch und Bett. – Sobald Menschen, auch gutartige, freundliche und gebildete, sich scheiden lassen, pflegt eine Staubwolke aufzusteigen, die alles überzieht und verfärbt, womit sie in Berührung kommt. Es ist, als hätte die Sphäre der Intimität, das unwachsame Vertrauen des gemeinsamen Lebens sich in einen bösen Giftstoff verwandelt, wenn die Beziehungen zerbrochen sind, in denen sie beruhte. Das Intime zwischen Menschen ist Nachsicht, Duldung, Zuflucht für Eigenheiten. Wird es hervorgezerrt, so kommt von selber das Moment der Schwäche daran zum Vorschein, und bei der Scheidung ist eine solche Wendung nach außen unvermeidlich. Sie bemächtigt sich des Inventars der Vertrautheit. Dinge, die einmal Zeichen liebender Sorge, Bilder von Versöhnung gewesen sind, machen sich plötzlich als Werte selbständig und zeigen ihre böse, kalte und verderbliche Seite. Professoren brechen nach der Trennung in die Wohnung ihrer Frau ein, um Gegenstände aus dem Schreibtisch zu entwenden, und wohldotierte Damen denunzieren ihre Männer wegen Steuerhinterziehung. Gewährt die Ehe eine der letzten Möglichkeiten, humane Zellenim inhumanen Allgemeinen zu bilden, so rächt das Allgemeine sich in ihrem Zerfall, indem es des scheinbar Ausgenommenen sich bemächtigt, den entfremdeten Ordnungen von Recht und Eigentum es unterstellt und die verhöhnt, die davor sich sicher wähnten. Gerade das Behütete wird zum grausamen Requisit des Preisgegebenseins. Je »großzügiger« die Vermählten ursprünglich zueinander sich verhielten, je weniger sie an Besitz und Verpflichtung dachten, desto abscheulicherwird die Entwürdigung. Denn es ist eben der Bereich des rechtlich Undefinierten, indem Streit, Diffamierung, der endlose Konflikt der Interessen gedeihen. All das Dunkle, auf dessen Grund die Institution der Ehe sich erhebt, die barbarische Verfügung des Mannes über Eigentum und Arbeit der Frau, die nicht minder barbarische Sexualunterdrückung, die den Mann tendenziell dazu nötigt, für die sein Leben lang die Verantwortung zu übernehmen, mit der zu schlafen ihm einmal Lust bereitete – all das kriecht aus den Kellern und Fundamenten ins Freie, wenn das Haus demoliert wird. Die einmal das gute Allgemeine in der beschränkenden Zugehörigkeit zueinander erfuhren, werden nun von der Gesellschaft gezwungen, sich für Schurken zu halten und zu lernen, daß sie dem Allgemeinen der unbeschränkten Gemeinheit draußen gleichen. Das Allgemeine erweist sich bei der Scheidung als das Schandmal des Besonderen, weil das Besondere, die Ehe, das wahre Allgemeine in dieserGesellschaft nicht zu verwirklichen vermag.
– Adorno
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