AEnigma by Michel
„Jeder Mensch heute, ohne jede Ausnahme, fühlt sich zu wenig geliebt, weil jeder zu wenig lieben kann.“ -Adorno









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1. INTÉRIEUR
„Une esclave aux longs yeux chargés de molles chaînes
Change l’eau de mes fleurs, plonge aux glaces prochaines,
Au lit mystérieux prodigue ses doigts purs ;
Elle met une femme au milieu de ces murs
Qui, dans ma rêverie errant avec décence,
Passe entre mes regards sans briser leur absence,
Comme passe le verre au travers du soleil,
Et de la raison pure épargne l’appareil.“
2. „Meloy sieht Stalking als eine Pathologie von Bindung, wie sie in der frühen Kindheit bereits evident war und die durch das Erleiden eines Verlustes in der jüngsten Vergangenheit der Person den Beginn von Stalking markiert bzw. das negative Verhalten auslöst. Stalker sind demnach obsessive (zwanghafte) Verfolger. Die primäre Motivation für Stalking ist nicht sexueller Natur,sondern eher erlebter Ärger oder Feindseligkeit gegenüber dem Opfer (Meloy, 1996) [¡dies gilt für den Machtmissbrauch!]. Kern des Stalking ist das Verfolgen/Belästigen einer anderen Person. Meloy schlägt zur Erklärung eine Art Prozessmodell vor, das sechs Phasen umfasst:
(1) der obsessive Verfolger entwickelt eine Phantasie, in der er sich mit dem Objekt (der verfolgten Person [dem Arschlecker]) vereinigt fühlt; das Objekt wird idealisiert, geliebt, bewundert und als dazu ausersehen betrachtet, mit ihm zusammen zu sein. Es ist dies die Phase der narzisstischen Vereinigung mit dem Objekt.
(2) Die Vereinigungs-Phantasie ist eine primäre Motivation für die nun in der Realität stattfindenden Annäherungsversuche [aufgeritzte Arme], die jedoch mit Zurückweisung beantwortet werden [Bemerkung über aufgeritzte Arme].
(3) Die Zurückweisung (quasi durch die Realität), die in krassem Gegensatz steht zu den sich wiederholenden Vereinigungs-Phantasien, verursacht eine tiefe narzisstische Kränkung (im Original „Wunde“), verbunden mit dem Gefühl der Erniedrigung oder Scham.
(4) Die Scham wird abgewehrt durch narzisstische Wut (Kohut, 1972). [Leg dich nie mit den Kindern Stalins an!]
(5) Die Person wertet nun das Objekt ab und versucht es zu verletzen, zu dominieren oder zu zerstören [Its the sound of da police].
(6) Führt Phase 5 zum Erfolg, das heißt, ist das Objekt in ausreichendem Maße abgewertet, kann die narzisstische Vereinigungsphantasie wiederhergestellt werden [ihr habt noch geholfen!]. Die Realität wirkt jetzt nicht weiter störend auf die Phantasien von Größe und Auserwähltheit, welche häufig sowohl selbst beruhigend als auch erotisch befriedigend sind (Meloy, 1997, S.XIII). Der zunächst etwas paradox anmutende Gedanke der Phase 6, dass nach Abwertung des Liebesobjekts sozusagen eine narzißtische Wiedervereinigung erfolgt, lässt sich wiederum auf dem Hintergrund des Spaltungskonzepts (vgl.oben) – Abwertung und Idealisierung liegen hier dicht beieinander – verstehen. Der psychopathologische Aspekt wird hier besonders deutlich in Form eines Verlustes an Realität (nicht zu verwechseln mit einer Herabsetzung des Bewusstseins), der unterschiedliche Grade annehmen kann und in extremer Ausformung den Übergang zu schweren Formen von Persönlichkeitsstörungen (Borderline-Syndrom, Psychose) kennzeichnet.“[…]Insofern es möglich sein wird, eine Quantifizierung der Schwere und Intensität von Stalkingfällen vorzunehmen, werden sich diese im Ergebnis zunächst auf einem Kontinuum anordnen lassen, das von „leichter Beeinträchtigung oder Belästigung“ bis zu den schweren Fällen langjähriger Verfolgung oder gar Homizid reicht.“
3. „Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.“
(Kitsch–Rilke)
4. „Grodek.
Am Abend tönen die herbstlichen Wälder
Von tödlichen Waffen, die goldnen Ebenen
Und blauen Seen, darüber die Sonne
Düstrer hinrollt; umfängt die Nacht
Sterbende Krieger, die wilde Klage
Ihrer zerbrochenen Münder.
Doch stille sammelt im Weidengrund
Rotes Gewölk, darin ein zürnender Gott wohnt
Das vergossne Blut sich, mondne Kühle;
Alle Straßen münden in schwarze Verwesung.
Unter goldnem Gezweig der Nacht und Sternen
Es schwankt der Schwester Schatten durch den schweigenden Hain,
Zu grüßen die Geister der Helden, die blutenden Häupter;
Und leise tönen im Rohr die dunkeln Flöten des Herbstes.
O stolzere Trauer! ihr ehernen Altäre
Die heiße Flamme des Geistes nährt heute ein gewaltiger Schmerz,
Die ungebornen Enkel.“
5. „Zarathustra aber sahe das Volk an und wunderte sich. Dann sprach er also:
Der Mensch ist ein Seil, geknüpft zwischen Tier und Übermensch – ein Seil über einem Abgrunde.
Ein gefährliches Hinüber, ein gefährliches Auf-dem-Wege, ein gefährliches Zurückblicken, ein gefährliches Schaudern und Stehenbleiben.
Was groß ist am Menschen, das ist, daß er eine Brücke und kein Zweck ist: was geliebt werden kann am Menschen, das ist, daß er ein Übergang und ein Untergang ist.
Ich liebe die, welche nicht zu leben wissen, es sei denn als Untergehende, denn es sind die Hinübergehenden.
Ich liebe die großen Verachtenden, weil sie die großen Verehrenden sind und Pfeile der Sehnsucht nach dem andern Ufer.
Ich liebe die, welche nicht erst hinter den Sternen einen Grund suchen, unterzugehen und Opfer zu sein: sondern die sich der Erde opfern, daß die Erde einst des Übermenschen werde.
Ich liebe den, welcher lebt, damit er erkenne, und welcher erkennen will, damit einst der Übermensch lebe. Und so will er seinen Untergang.
Ich liebe den, welcher arbeitet und erfindet, daß er dem Übermenschen das Hausbaue und zu ihm Erde, Tier und Pflanze vorbereite: denn so will er seinen Untergang.
Ich liebe den, welcher seine Tugend liebt: denn Tugend ist Wille zum Untergang und ein Pfeil der Sehnsucht.
Ich liebe den, welcher nicht einen Tropfen Geist für sich zurückbehält, sondern ganz der Geist seiner Tugend sein will: so schreitet er als Geist über die Brücke.
Ich liebe den, welcher aus seiner Tugend seinen Hang und sein Verhängnis macht: so will er um seiner Tugend willen noch leben und nicht mehr leben.
Ich liebe den, welcher nicht zu viele Tugenden haben will. Eine Tugend ist mehr Tugend als zwei, weil sie mehr Knoten ist, an den sich das Verhängnis hängt.
Ich liebe den, dessen Seele sich verschwendet, der nicht Dank haben will und nicht zurückgibt: denn er schenkt immer und will sich nicht bewahren.
Ich liebe den, welcher sich schämt, wenn der Würfel zu seinem Glücke fällt und der dann fragt: bin ich denn ein falscher Spieler? – denn er will zugrunde gehen.
Ich liebe den, welcher goldne Worte seinen Taten vorauswirft und immer noch mehr hält, als er verspricht: denn er will seinen Untergang.
Ich liebe den, welcher die Zukünftigen rechtfertigt und die Vergangenen erlöst: denn er will an den Gegenwärtigen zugrunde gehen.
Ich liebe den, welcher seinen Gott züchtigt, weil er seinen Gott liebt: denn er muß am Zorne seines Gottes zugrunde gehen.
Ich liebe den, dessen Seele tief ist auch in der Verwundung, und der an einem kleinen Erlebnisse zugrunde gehen kann: so geht er gerne über die Brücke.
Ich liebe den, dessen Seele übervoll ist, so daß er sich selber vergißt, und alle Dinge in ihm sind: so werden alle Dinge sein Untergang.
Ich liebe den, der freien Geistes und freien Herzens ist: so ist sein Kopf nur das Eingeweide seines Herzens, sein Herz aber treibt ihn zum Untergang.
Ich liebe alle die, welche wie schwere Tropfen sind, einzeln fallend aus der dunklen Wolke, die über den Menschen hängt: sie verkündigen, daß der Blitz kommt, und gehn als Verkündiger zugrunde.
Seht, ich bin ein Verkündiger des Blitzes, und ein schwerer Tropfen aus der Wolke: dieser Blitz aber heißt Übermensch –“
6.

7.
„Assume man to be man and his relationship to the world to be a human one: then you can exchange love only for love[…]The misery and greatness of this world: it offers no truths, but only objects for love. Absurdity is king, but love saves us from it.[…]


[…]Sorry, we are CDF-G-AC.“
8. „Und wer von uns verhungert ist, der fiel in einer Schlacht. Und wer von uns gestorben ist, der wurde umgebracht. Den sie holten mit ihren Soldaten, dem hat Hungern nicht behagt. Dem sie den Kiefer eintraten, der hatte nach Brot gefragt. Dem sie das Brot versprochen, auf den machen sie jetzt Jagd. Und den sie im Zinksarg bringen, der hat die Wahrheit gesagt. Und wer ihnen da geglaubt hat, dass sie seine Freunde sind, der hat eben dann erwartet, dass der Regen nach oben rinnt.“
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„Auf diese einzige Weise, die mir möglich ist, Tochter, bewahre ich Dir die Freiheit“
>>Besitzergreifende Liebe dagegen führt zu Karma<<